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So finden Sie das richtige Schleifpapier

Schleifpapier – auch Schmirgel- oder Sandpapier genannt – darf in keiner Holz- oder Metallwerkstatt fehlen. Es handelt sich dabei entweder um Papierbögen oder Schleifpapier auf einer Rolle, das zum Abschleifen von Holz-, Metall- und anderen Oberflächen verwendet wird.

Im Gegensatz zu starren Schleifmitteln wie z.B. Schleifscheiben handelt es sich beim Schleifpapier um ein flexibles Schleifmittel. Das bedeutet, dass diese Schleifmittel biegbar sind. Anders als bei Schleifbändern, die zwar auch zu den flexiblen Schleifmitteln gehören, wird Schleifpapier jedoch nicht mit einem Schleifgerät verwendet, sondern rein manuell. Der Einsatzbereich für Schleifpapier ist vielfältig:

  • In Holzwerkstätten: zum Entgraten, für Grob-, Zwischen- und Feinschliffe, zum Vorbereiten fürs Lackieren (z. B. bei Möbelstücken oder Holztreppenstufen)
  • In Metallwerkstätten: zum Entgraten und Schleifen von Werkstückoberflächen, zum Entrosten, zum Vorbereiten fürs Lackieren oder Ölen, zur Politur
  • Im Innenausbau: z. B. zum Abbeizen von Wänden als Vorbereitung zum Tapezieren oder Anstreichen
  • Im Automobilbereich: zum Entfernen von Kratzern oder zum Vorbereiten der Karosserieoberfläche fürs Lackieren

In unserem Shop finden Sie KLINGSPOR-Schleifpapier und anderes Profi-Schleifpapier in diversen Ausführungen – entweder als Handschleifpapier auf einer Rolle oder schon als praktisch zugeschnittene Bögen. Sie können zudem zwischen verschiedenen Körnungen und Materialien auswählen, und das Schleifpapier optimal auf Ihren Einsatzbereich abstimmen.

1. Schleifpapier mit der richtigen Körnung und Streuung auswählen

KLINGSPOR Schleifpapier PL 31, für Holz/Metall/Lack

Entscheidend bei der Auswahl von Schmirgelpapier ist die Körnung. Diese gibt die mittlere Korngröße der Körner auf dem Schleifpapier an. Je größer die Korngröße, desto grober ist das Schleifpapier.

Die Körnung von Schleifpapier ist immer auf dessen Rückseite aufgedruckt, z. B. P40 oder P180. Der Buchstabe „P“ gibt hierbei an, dass es sich um den FEPA-Standard handelt. Bei diesem werden flexible Schleifmittel mit dem Buchstaben P gekennzeichnet (starre Schleifmittel wie Schleifscheiben oder Schleifsteine werden dagegen mit dem Buchstaben F gekennzeichnet).

Die Zahl hinter dem „P“ gibt die Körnung an. Diese Zahlen haben sowohl im FEPA-Standard als auch in der DIN ISO 525 „Schleifwerkzeug aus gebundenem Schleifmittel“ dieselbe Bedeutung. Hier einige Beispiele:


Bezeichnung nach FEPA Bezeichnung nach DIN ISO 525 Mittlere Korngröße (in µm)

P20

20

1000

P40

40

425

P180

180

82

P1000

1000

18,3

Je größer die Zahl hinter dem P, desto kleiner ist die mittlere Korngröße des Papiers, und desto feiner das Schliffbild. Je nach Einsatzbereich lassen sich verschiedene Körnungsbereiche identifizieren:

Schleifpapier-Körnung nach FEPA Kategorie Einsatzbereich
P8–P80

grobes Schleifpapier

  • für den Vorschliff (z. B. bei Massivholz)
  • zum Abschleifen von Wänden zum Vorbereiten für Tapezierarbeiten
  • zum Entfernen von Lack auf Holz- oder Metalloberflächen
  • grobe Rückstände oder Kratzer auf Holz abschleifen
  • Entgraten von Metall
P100–P180

mittleres Schleifpapier

  • Holzoberflächen vorbereiten für Lackierarbeiten
  • als Zwischenschliff auf Holzoberflächen
  • Grobschliff auf Metall
P220–P400

Fein-Schleifpapier

  • Polieren von Metall
  • Feinschliff von Holzoberflächen
ab P400

ultrafeines Schleifpapier

  • zum Entfernen von Kratzern auf Metalloberflächen (z. B. am Auto)
  • zum Schaffen von Hochglanzoberflächen auf Metall oder Holz
  • zum Polieren

Zusätzlich zur Körnung des Schleifpapiers ist auch entscheidend, wie dicht die Körner über das Schleifpapier gestreut sind. Man unterscheidet hier zwischen drei verschiedenen Streuarten:

  • Offene Streuung: Schleifpapier ist mit 50 % bis 70 % mit Körnern bedeckt
  • Halboffene Streuung: Schleifpapier ist mit 70 % bis 80 % mit Körnern bedeckt
  • Dichte Streuung: Schleifpapier ist fast vollständig mit Körnern bedeckt

Je offener die Streuung ist, desto größer ist der Abstand zwischen den einzelnen Schleifkörnern. Diese Zwischenräume dienen dazu, das abgeschliffene Material besser abzutransportieren. Schleifpapier mit offener Streuung kommt vor allem in der Holzbearbeitung zum Einsatz, wenn ein großer Materialabtrag zu erwarten ist, z. B. bei Grobschliffen.

Schleifpapier mit halboffener Streuung ist ideal für das Schleifen von Lacken, Kunststoffen und Nichteisen (NE)-Metallen wie Kupfer, Aluminium, Blei oder Zink. Die dichte Streuung ist sowohl für Anwendungen in der Holz- als auch in der Metallbearbeitung geeignet, wenn der Materialabtrag eher gering ist, z. B. bei Zwischen- und Feinschliffen.

2. Schleifpapier-Körnung: Kornmaterial berücksichtigen

Die Schleifkörner des Schleifpapiers können aus unterschiedlichem Material sein. Die gängigsten Materialien sind Korund (Aluminiumoxid) oder Siliziumkarbid. Welches Material Sie wählen sollten, hängt maßgeblich vom Einsatzzweck ab:

Kornmaterial Korund Siliziumkarbid
Eigenschaften
  • sehr preisgünstig
  • neigt zu ungleichmäßiger Abnutzung, was zu einem ungleichmäßigen Schliffbild führt
  • dringt dank hohem Härtegrad in jedes Material ein
  • Wärmeentwicklung beim Schleifen möglich
  • teurer als Korund
  • härter und schärfer als Korund
  • länger gleichbleibendes Schliffbild
  • geringe Wärmeentwicklung beim Schleifen
Möglicher Einsatzzweck
  • als vielseitiges Schleifpapier für Holz
  • für harte Materialien, z. B. Massivholz, Hartmetall
  • ideal als Schleifpapier für Metall, Naturstein und Glas
  • für weiche Metalle, z. B. Aluminium
  • zur Endbearbeitung (Feinschliff und Polieren) von Holz

3. Träger- und Bindungsmaterial des Schleifpapiers bestimmen

Die Schicht aus Schleifkörnern ist auf einem Trägermaterial aufgebracht. Als „Kleber“, der die Körner auf dem Träger hält, kommt dazu ein Bindemittel zum Einsatz, das die Bindeschicht bildet. Beim Schleifpapier in unserem Shop ist das Trägermaterial entweder aus Papier oder aus Baumwollgewebe. Papier ist dabei die preisgünstigere Lösung, jedoch nicht so reißfest wie Gewebe.

Das Bindemittel verleiht dem Schleifpapier zusätzliche Eigenschaften und bestimmt, für welche Schleiftechniken das Papier eingesetzt werden kann. Hier kommt entweder Leim oder Kunstharz zum Einsatz:

  • Leim: nicht wasserbeständig, daher nur für Trockenschliff geeignet
  • Kunstharz: wasserfest und für Trocken- und Nassschliff geeignet

Wenn Sie speziell auf der Suche nach einem wasserfesten Schleifpapier sind, finden Sie in unserem Shop auch Produkte mit wasserfestem Latexpapier als Trägermaterial.

4. FAQ zu Schleifpapier

Welches Schleifpapier Sie kaufen sollten, hängt davon ab, welche Oberfläche Sie bearbeiten und wie viel Material Sie abtragen wollen:

  • Grobe Körnung: für Vorschliff, zum Abtragen von Lacken und groben Unebenheiten
  • Mittlere Körnung: für Zwischenschliff, zum Glätten von Oberflächen
  • Feine Körnung: für Feinschliff, zum Vorbereiten der Oberfläche fürs Lackieren oder Ölen

Der Buchstabe „P“ bedeutet laut FEPA-Skala, dass es sich um ein flexibles Schleifmittel handelt, und nicht um ein starres (wie z. B. ein Schleifstein oder eine Schleifscheibe). Schleifpapier hat also immer den Buchstaben P als Klassifizierung.

Der Buchstabe „K“ gibt an, welchen Härtegrad das Schleifpapier insgesamt hat, d. h. ob es sehr weich oder eher fest bzw. starr ist. Hierzu werden die Buchstaben von A bis Z verwendet, wobei A für „sehr weich“ steht und Z für „extrem hart“. K ist demnach im mittleren Bereich angesiedelt und hat einen mittleren Härtegrad.

Ab der Klasse P400 spricht man von feinem Schleifpapier. Das feinste Schleifpapier in unserem Shop hat eine Körnung von 2000, und ist damit extrem feinkörnig. Es kommt zum Beispiel im Automobilbereich beim Ausbessern von Kratzern zum Einsatz und überall dort, wo sehr empfindliche Oberflächen bearbeitet werden müssen.

Körnung 1000 bedeutet laut FEPA-Skala, dass die mittlere Korngröße der Schleifkörner ungefähr 18,3 µm beträgt. Damit weist das Schleifpapier eine sehr feine Körnung auf und ist zum Beispiel zur Oberflächenbearbeitung von Karosserieteilen geeignet.

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