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Dem Versandprozess wird häufig zu wenig Beachtung geschenkt, dabei ist gerade das schnelle und sichere Versenden von Waren ausschlaggebend für eine nachhaltige Kundenzufriedenheit. Wenn das Prozedere bei Ihnen langwierig ist und viele Ressourcen bindet, sollten Sie tätig werden. Im Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei der Versandoptimierung ankommt und wie Sie dabei vorgehen können.
Was ist Versandoptimierung und warum ist sie wichtig?
Bei der Optimierung des Versands dreht sich alles darum, die untergeordneten Teilprozesse so effizient wie möglich zu gestalten. Ziel ist es, dass sowohl Sie als auch Ihre Kundschaft von einem reibungslosen Ablauf vom Bestelleingang bis zum Eintreffen der Ware profitieren. Folgende Vorteile ergeben sich aus einem effizienten Prozess:
Verbesserte Arbeitsbedingungen:
Durch den Einsatz moderner Lagertechnik kann die körperliche Belastung von Mitarbeitenden bei gleichzeitiger Effizienz reduziert werden. Hubwagen, Packtische oder Fördertechnologie vereinfachen den gesamten Kommissionierprozess und tragen zur Gesunderhaltung von Mitarbeitenden bei.
Einsparungen von Kosten:
Durch die Optimierung des Versandprozesses können Durchlaufzeiten reduziert und somit Kosten eingespart werden: Verbesserte Routenplanung, Ladungsverteilung sowie Auslastung von Personal und Transportmitteln reduzieren die Ausgaben im jeweiligen Bereich.
Minimierung von Fehlern:
Durch den Einsatz moderner Pickingverfahren wie z. B. Pick-by-Voice können Fehler reduziert und somit Retouren und höhere Kosten aufgrund falsch gelieferter Bestellungen vermieden werden. Dadurch können Sie einerseits Kosten einsparen und auf der anderen Seite die Zufriedenheit Ihrer Kunden erhöhen.
Wie gestaltet sich der Versandprozess?
Grundsätzlich besteht der Versandprozess aus den Teilschritten: Auftragsannahme, Versandabwicklung, Auslieferung, Retourenmanagement:
Anleitung: Mit diesen 10 Schritten optimieren Sie Ihren Versandprozess
Die folgende Anleitung zeigt Ihnen, wo Sie bei der Optimierung Ihres Versandprozesses ansetzen können. Je nach Unternehmensart und -größe sind ggf. nicht alle Punkte für Sie relevant. Überprüfen Sie daher, ob eine Optimierung der einzelnen Schritte für Sie infrage kommt.
- Bieten Sie mehrere Bezahloptionen an
Laut einer Umfrage vom Baymard Institut brechen 9 % der Bestellenden einen Online-Kauf ab, weil nicht genügend Bezahloptionen zur Verfügung stehen. Das können Sie vermeiden, indem Sie Ihrer Kundschaft gängige und beliebte Zahlungsmöglichkeiten anbieten, z. B.:
· Kauf auf Rechnung
· Gängige Kreditkarten: Visa und Mastercard
· Zahlungsdienstleister: PayPal, Klarna, Google Pay, Apple Pay, Amazon Pay - Automatisieren Sie die Adressprüfung und Erstellung der Versandetiketten
Damit Ihre Pakete zügig zu Ihrer Kundschaft gelangen, müssen die Adressen korrekt und die Etiketten gut lesbar sein. Dies setzen Sie ganz einfach um, indem Sie:
· Die eingegebene Versandadresse schon beim Bestellvorgang auf Fehler prüfen lassen und dies den Bestellenden anzeigen (z. B. länderspezifische Unterschiede bei Adressen im Ausland)
· Standardisierte Versandetiketten mit einem Etikettendrucker erstellen - Minimieren Sie die Versandkosten
Scheuen Sie sich nicht, mit Paketdiensten und Zustellern feste Preise oder Langzeitverträge zu verhandeln. Beachten Sie: Bei großem Versandvolumen befinden Sie sich in einer besseren Verhandlungsposition, um günstige Konditionen auszuhandeln.
Damit Sie Ihrer Kundschaft mit kostenlosem Versand entgegenkommen können, ohne dabei Ihre Gewinnmarge zu verlieren, legen Sie einen Mindestbestellwert fest, ab welchem Sie kostenlos versenden. Häufig wird so sogar mehr bestellt als benötigt wird, nur um in den Genuss eines kostenlosen Versands zu kommen. - Bedarf an Fördertechnik und Zubehör prüfen
Damit Sie Ihre Waren schnell versandbereit machen, muss nicht nur Ihr Prozess für das Bestandsmanagement effizient sein, sondern auch der für Versand und Verpackung. Ermitteln Sie daher den Bedarf an:
· Packplätzen und Packtischen
· Fördertechnik, z. B. Rollenbahntische
Damit Sie die Tische und Förderbänder optimal anordnen, kann es möglicherweise auch erforderlich sein, Ihre Lagerhaltung und die damit verbundenen Aufgaben zu optimieren, sodass die Waren auf einem möglichst effizienten Weg zu den Packplätzen gelangen. Am besten berücksichtigen Sie das schon bei der Lagerplanung. - Versand mit Maschinen optimieren
Je nachdem, wie hoch Ihr Paket- und Versandvolumen ist, bietet sich zusätzlich zur Fördertechnik auch die Verwendung von Maschinen an. Müssen Sie beispielsweise häufig Paletten stretchen, können Sie dafür Stretchmaschinen nutzen.
Zur Umreifung und zum Verschluss von Kartonagen bieten sich Umreifungsmaschinen und Kartonverschlussmaschinen an, diese erleichtern Ihren Angestellten das Verpacken und ersparen Zeit, was wiederum Ihre Durchlaufquote erhöht. - Passendes Versandmaterial wählen
Wichtig beim Verpacken von Produkten ist, dass es schnell und fehlerarm vonstatten geht. Anstatt eine Einheitsgröße an Versandkartons zu wählen, legen Sie sich verschiedene, auf Ihre Waren angepasste Versandkartons und Versandtaschen in unterschiedlichen Einheitsgrößen zu. Diese erleichtern die Handhabung beim Verpacken sowohl manuell als auch maschinell. Zudem können Sie Füllmaterial und Packpapier sparen und erhalten günstige Konditionen beim Einkauf des Verpackungsmaterials.
Verwenden Sie beim manuellen Verpacken praktische Helfer wie Klebebandabroller für Ihre Paketbänder mit Augenmaß, um Material und Kosten zu sparen. - Sendungsverfolgung anbieten
Wichtig für ein positives Einkaufserlebnis ist neben dem schnellen Versand die Möglichkeit zur Sendungsverfolgung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, Ihrer Kundschaft sofort nach Versand des Pakets entweder eine Tracking-Nummer per Mail oder einen Link zur Sendungsverfolgung auf Ihrer Webseite zukommen zu lassen. - Mehrere Versandoptionen anbieten
Bieten Sie mehrere Versandoptionen an, beispielsweise die Wahl aus verschiedenen Zustelldiensten und eine Option für Expresslieferung.
Arbeiten Sie mit verschiedenen Zustellunternehmen zusammen, um Ausweichmöglichkeiten für die Zustellung zu haben. Denn verlassen Sie sich auf die Dienste nur eines Auslieferungsunternehmens, können Ihre Waren im Fall von technischen Problemen oder Streiks die Kundschaft nicht oder nur verzögert erreichen. - Retouren vereinfachen
Um Ihren Aufwand bei Retouren gering zu halten, empfehlen wir Ihnen, die folgenden Punkte umzusetzen:
· Geben Sie ein Widerrufsrecht an (EU-Widerrufsrecht von 14 Tagen oder eine längere Zeitdauer Ihrer Wahl)
· Kommunizieren Sie die Regelungen für Retouren schon bei der Bestellung
· Legen Sie einen idealerweise selbstklebenden Retourenschein bei, auf welchem die Rücksendeadresse vermerkt ist und auf welchem die zurückgesendeten Waren erfasst werden können
· Bei hoher Retourenquote: Richten Sie ein Online-Portal ein, auf dem Ihre Kundschaft durch den Rückgabeprozess geleitet wird - Retourwaren-Handling verbessern
Genau wie beim Wareneingang und Warenausgang etablieren Sie für retournierte Waren einen Prozess, der folgende Schritte durchläuft:
1. Erfassung der retournierten Waren
2. Prüfung der Waren auf ihren Zustand
3. Je nach Warenzustand: Wiedereinlagerung als A- oder B-Ware, Entsorgung
4. Wiederverwendung der Verpackungsmaterialien
Erstattung der Warenkosten und ggf. Rücksendekosten
Die oben dargestellten Tipps und Optimierungsmöglichkeiten geben Ihnen einen groben Überblick darüber, wie Sie grundsätzlich in Ihren Versandprozess optimieren können. Im Zweifelsfall oder bei individuellen Detailfragen empfehlen wir Ihnen, sich von Fachpersonen beraten zu lassen. Weitere Informationen und eine individuelle Beratung rund um Ihren Versandprozess erhalten Sie vom Jungheinrich Expertenteam für Versand und Verpackung.
FAQ zur Versandoptimierung
Sobald der Waren- oder Güterversand zu einer der Hauptaufgaben in Ihrem Unternehmen gehört (z. B. im E-Commerce), lohnt es sich, den Versandprozess zu optimieren.
Im Versandprozess werden folgende Schritte durchlaufen:
1. Bestelleingang
2. Kommissionierung
3. Verpackung
4. Versand
5. Buchung des Warenausgangs
6. Handling von Retouren
Retouren entstehen dann, wenn Produkte entweder beschädigt ankommen oder nicht den Erwartungen Ihrer Kundschaft entsprechen. Um die Retourenquote zu senken, können Sie als Onlinehändler deshalb folgendes tun:
· Bieten Sie zu jedem Ihrer Produkte eine genaue und detaillierte Beschreibung mit Bildern und allen wichtigen Informationen an.
· Unterstützen Sie Ihre Kundschaft bei der Produktauswahl mit Ratgebertexten und anderem Infomaterial auf Ihrer Webseite.
· Nutzen Sie beleglose Kommissionierverfahren wie Pick-by-Vision, um die Fehlerquote beim Zusammenstellung Ihrer Warensendungen zu reduzieren.
· Verpacken Sie Ihre Produkte sachgerecht, um Beschädigungen beim Transport zu vermeiden
Zitierte Quellen:
https://baymard.com/lists/cart-abandonment-rate
Bildquellen:
© gettyimages.de – LaylaBird
