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Die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz haben großen Einfluss darauf, wie lange Sie konzentriert arbeiten können. Das zeigt sich besonders in einer Werkstatt, wo bei vielen Tätigkeiten Präzision und Effizienz gefragt sind. LED-Leuchtmittel haben sich dabei als vorteilhaft erwiesen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie mit LED Ihre Werkstattbeleuchtung optimal gestalten und was Sie über die Verteilung von Lichtquellen und die Wahl von passenden Leuchtmitteln wissen müssen.

Die Bedeutung einer optimalen Werkstattbeleuchtung

Beleuchtung ist ein wichtiges Thema, wenn Sie Ihre Werkstatt einrichten – unabhängig davon, ob es sich um eine Hobbywerkstatt oder ein professionelles Gewerbe handelt. An einem optimal ausgeleuchteten Arbeitsplatz können Sie über mehrere Stunden konzentriert arbeiten, ohne dass Ihre Augen ermüden oder die Konzentration nachlässt. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Effizienz Ihrer Arbeit aus, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für die Sicherheit am Arbeitsplatz. Bei einer optimalen Ausleuchtung erkennen Sie mögliche Gefahrenquellen und Fehler früh genug, um Arbeitsunfälle oder Schäden am Werkstück zu vermeiden.

Bei länger andauernden Arbeiten in der Werkstatt hat die Beleuchtung außerdem Auswirkungen auf Ihr körperliches Wohlbefinden. Ist es zu dunkel oder fallen Schatten ungünstig auf die Arbeitsfläche, beansprucht das Ihre Augen in besonderem Maß, was auf Dauer zu Ermüdungserscheinungen, Verspannungen und Kopfschmerzen führen kann. Eine ausreichend helle Werkstattbeleuchtung ermöglicht hingegen entspanntes, beschwerdefreies Arbeiten auch über längere Zeiträume. Somit ist die Beleuchtung ein wichtiger Aspekt für die Ergonomie am Arbeitsplatz.

In einer Werkstatt übernimmt die Lichtquelle also folgende Funktionen:

  • Sie erhöht die Aufmerksamkeit und ermöglicht über lange Zeit ein konzentriertes Arbeiten.
  • Sie senkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Arbeitsunfällen.
  • Sie wirkt Gesundheitsschäden entgegen, die durch eine Überbeanspruchung der Augen entstehen können.

Gesetze und Vorschriften zur Werkstattbeleuchtung

Die genannten Aspekte spielen eine wichtige Rolle für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung, sodass die Beleuchtung von Arbeitsstätten gesetzlich geregelt ist. In der Norm EN 12464-1 Licht und Beleuchtung finden Sie Vorschriften sowie Hinweise zur praktischen Umsetzung für die richtige Beleuchtung in der Werkstatt.

Was macht eine gute Werkstattbeleuchtung aus? Lux, Kelvin, Ra und UGR

Wie die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz aussieht, hängt in erster Linie von der Art der Werkstatt und den ausgeführten Tätigkeiten ab. Es versteht sich von selbst, dass eine Kfz-Werkstatt eine andere Beleuchtung benötigt als ein Arbeitsplatz für feinmechanische Arbeiten oder das Büro der Schichtleitung.

Beleuchtungsstärke Lux

In den genannten Vorschriften wird für die meisten Arbeitsplätze eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux (lx) festgelegt. Einige Arbeiten wie beispielsweise Schweißen, grobe Montagearbeiten oder Sortiertätigkeiten sind mit 300 lx oder weniger davon ausgenommen.

Je kleinteiliger Werkstücke und Arbeitsmaterialien sind und je mehr Detailtreue und Konzentration die Arbeit erfordert, umso stärker sollte auch die Beleuchtung sein.

Im Anhang 1 der ASR A3.4 finden Sie die konkreten Vorgaben für sämtliche Tätigkeiten. Hier einige Beispiele:

  • Schreib- und Lesearbeiten: 500 lx
  • Holzarbeiten, Sägen, Hobeln: 500 lx
  • Karosseriebau und Montage: 500 lx
  • Schneiden und Schleifen von Keramik und Glas: 750 lx
  • Technisches Zeichnen: 750 lx
  • Zuschneiden und Kontrolle von Kunststoffen oder Gummiwerkstoffen: 750 lx
  • Farbkontrolle bei Druck- oder Lackierarbeiten: 1.000 lx
  • Goldschmiedearbeiten und Uhrmacherei: 1.500 lx

Farbtemperatur Kelvin

Neben der Beleuchtungsstärke ist auch die Farbtemperatur eine wichtige Größe. Sie wird in Kelvin (K) angegeben. Mit steigender Kelvin-Zahl wird die Farbtemperatur immer kälter wahrgenommen. In Räumen mit natürlichem Tageslicht werden für die Werkstattbeleuchtung etwa 4.000 K (kaltweiß) empfohlen; in fensterlosen Produktionsstätten bis zu 6.500 K (Tageslichtweiß). Zum Vergleich: natürliches Tageslicht hat zur hellsten Zeit gegen Mittag etwa 5.500 K.

Grundsätzlich sollten alle Arbeitsräume möglichst Tageslicht durch Fenster, Dachfenster oder Glasbausteine erhalten. Ist die Werkstattbeleuchtung mit Tageslicht aus baulichen oder tätigkeitsbezogenen Gründen nicht möglich, muss das mit entsprechenden Lichtquellen ausgeglichen werden. Außerdem sind der Belegschaft regelmäßige Pausen in einem tageslichtdurchfluteten Raum oder im Freien zu ermöglichen.

Farbwiedergabeindex Ra und Blendwert UGR

Führen Sie Tätigkeiten aus, bei denen es auf eine absolut korrekte Farbwiedergabe ankommt, spielt auch der Farbwiedergabeindex (CRI = Colour Rendering Index) der Lichtquelle eine Rolle. Natürliches Sonnenlicht hat einen CRI von 100 Ra; für farbechte Druck- oder Lackierarbeiten sind deshalb Lichtquellen mit einem hohen CRI zwischen 90 und 99 Ra vorgeschrieben. Ein Blendwert (UGR: Unified Glare Rating): Unified Glare Rating) unter 19 sorgt außerdem dafür, dass keine Lichtreflexe auf den Werkstücken ihre Arbeit stören.

Beleuchtung der Werkstatt optimal gestalten

Für die fachgerechte Beleuchtung einer Werkstatt sind mehrere Lichtquellen nötig, denn der Lichteinfall sollte immer aus verschiedenen Richtungen erfolgen. So vermeiden Sie einerseits störende Schatten und können andererseits Lichtquellen zu- und abschalten, um für jede Arbeitsaufgabe optimale Lichtverhältnisse zu haben. Es wird zwischen Grund- und Akzentbeleuchtung unterschieden.

Praktisch bedeutet das: In der Werkstatt sorgt die Beleuchtung an der Decke für eine grundlegende Helligkeit im gesamten Raum. In sehr hohen Räumen empfehlen sich neben den Deckenleuchten zusätzliche Wandleuchten oder flexible Stehlampe, die den Raum mit diffusem oder indirektem Licht heller machen.

Dazu kommt dann die Akzentbeleuchtung, bei der punktuelle starke Lichtquellen einen bestimmten Bereich oder einen einzelnen Arbeitsplatz zusätzlich beleuchten. Das können zum Beispiel Tischleuchten, Deckenstrahler mit gezielter Lichtabgabe oder eine flexibel einsetzbare Klemmleuchte direkt am Arbeitstisch sein

Gibt es Fenster im Raum, sollten die Arbeitsplätze möglichst so angeordnet werden, dass der Lichteinfall von der Seite erfolgt. Haben Sie das Fenster bei der Arbeit im Rücken, kann das störende Reflexionen oder Schatten verursachen, während der Lichteinfall von vorn eventuell blendet bzw. als zu hell empfunden wird.

Diese Grafik zeigt exemplarisch die optimale Beleuchtung eines Arbeitsplatzes mit verschiedenen Lichtquellen:

Grafik einer Werkstatt mit verschiedenen LED-Leuchtmitteln

Sicherheitshinweis: Arbeiten an Steckern und elektrischem Strom sollten aus Sicherheitsgründen nur durch qualifizierte Fachkräfte erfolgen!

Für flexible Arbeitsplätze (etwa in einer Autowerkstatt) lässt sich die Beleuchtung mit mobil einsetzbaren und beweglichen Leuchtmitteln umsetzen. Mit sehr hellen Handlampen wie Kfz- oder Inspektionslampen können Sie auch in einer eher dunklen Umgebung alle Details erkennen. Für die allgemeine Beleuchtung eignen sich bewegliche Stehlampen oder Klemmleuchten. Auch Schienenleuchten können eingesetzt werden, deren einzelne Strahler in verschiedene Richtungen gedreht werden können. Ähnlich funktionieren Einbaustrahler, die in an den nötigen Stellen in der Decke verbaut werden und deren Lichteinfall Sie ebenfalls manuell ausrichten können. Auch hier sollten Sie sich grob an die in der Grafik dargestellte Lichtverteilung halten und darauf achten, dass der Arbeitsplatz von allen Seiten gut ausgeleuchtet ist.

Welche Vorteile hat LED für die Werkstattbeleuchtung?

In einer Werkstatt kann die Beleuchtung mit LED optimal gestaltet werden, weil die Technologie nicht nur von Grund auf hohe Lichtstärken ermöglicht, sondern sich auch durch lange Lebensdauer und einen geringen Energieverbrauch auszeichnet. Im Vergleich zu den früher gebräuchlichen Leuchtstoffröhren und Halogenleuchten sparen Sie damit bis zu 70 Prozent der Energiekosten. Wenn in Ihrer Werkstatt die Wärmeentwicklung ohnehin hoch ist, vermeiden Sie mit LEDs außerdem eine zu große Hitze am Arbeitsplatz, da die Energie vorrangig in Licht und nicht in Wärme umgewandelt wird.

  • Hohe Beleuchtungsstärken, beginnend bei 500 lx
  • Geringer Energiebedarf senkt die Stromkosten
  • Keine zusätzliche Hitzeentwicklung
  • Lange Lebensdauer senkt Kosten für Wartung bzw. Austausch
  • Flimmerfreiheit schont die Augen

An diesen Vorteilen sehen Sie, dass eine Werkstattbeleuchtung mit LED einige wichtige Punkte des Arbeitsschutzes erfüllt und gleichzeitig die Betriebskosten senken kann.

Die passenden LED-Leuchten für die Werkstatt

Über die Wahl der geeigneten Leuchtmittel entscheiden die räumlichen Gegebenheiten in Ihrer Werkstatt. Folgende Fragen helfen Ihnen, ein Lichtkonzept mit den geeigneten Leuchten für Ihre Werkstatt zu erstellen.

  • Welche Deckenhöhe hat der Raum?
  • Herrscht Tageslicht?
  • Gibt es Bereiche, in denen für Präzisionsarbeiten eine besonders hohe Lichtstärke benötigt wird?
  • Sind alle Arbeitsplätze fest eingerichtet oder brauchen Sie flexible Leuchtmittel?

Die LED-Technologie selbst ist flexibel einsetzbar. Die Tabelle zeigt einen Überblick über die zu verschiedenen Arbeitsbereichen passenden Leuchtmittel.

WerkstattbereichLED-Leuchtmittel
  Großflächige Ausleuchtung (etwa an der Decke)LED-Panel
LED-Röhren
  Kleine Arbeitsflächen (etwa Werkbänke)Spotlights
Tischlampen
  Lange Werkbänke (etwa unter Hängeschränken)LED-Lichtband
  Mobile Arbeitsplätze (etwa in einer Kfz-Werkstatt)Bewegliche Schienenstrahler
Mobile Arbeitsleuchten
Leuchtsäulen

Auch für besondere Anforderungen wie extreme Staubentwicklung oder die Arbeit in Feuchträumen gibt es die passenden LED-Leuchten. Achten Sie beim Kauf auf die Auszeichnung mit der Schutzklasse IP65. Sie garantiert, dass das Leuchtmittel wasserdicht und vor Staubeintritt geschützt ist.

Ihre Werkstatt ist bereits mit Lampen ausgestattet, die Sie ungern ersetzen wollen? Dank einer großen Auswahl LED-Leuchtmitteln mit E27-Fassung (der sogenannten Edison-Fassung) können Sie auch alte Lampen auf LED umrüsten.

FAQ zur LED-Werkstattbeleuchtung

Warum ist eine gute Beleuchtung in der Werkstatt wichtig?

Eine ausreichend helle Werkstattbeleuchtung ermöglicht über die gesamte Arbeitszeit konzentriertes, ermüdungsfreies Arbeiten. Dadurch steigert sich das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und die Gefahr von Fehlern und Arbeitsunfällen sinkt erheblich. Außerdem lassen sich gesundheitliche Folgen schlechter Beleuchtung, die von Überanstrengung der Augen bis hin zu starken Kopfschmerzen reichen, vermeiden.

Ist Tageslicht in der Werkstatt vorgeschrieben?

In einer Werkstatt muss die Beleuchtung nicht zwingend durch Tageslicht erfolgen. In den Gesetzen und Vorschriften ist festgelegt, dass Tageslicht immer den Vorrang vor künstlichem Licht hat. Sollte es aus baulichen oder tätigkeitsbezogenen Gründen jedoch nicht möglich sein, ist für eine adäquate künstliche Beleuchtung zu sorgen. Außerdem stehen der Belegschaft ausreichend Pausenzeiten im Freien oder in einem Pausenraum mit Tageslicht zu.

Welche Beleuchtungsstärke wird in der Werkstatt benötigt?

Die notwendige Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz hängt von der ausgeführten Tätigkeit ab. Während etwa für Schweissarbeiten eine geringere Helligkeit ausreichend ist, sollten Lackierarbeiten bei stärkerer Beleuchtung ausgeführt werden, um Farbfehler zu vermeiden.

Bildquellen:
© gettyimages.de – eyesfoto