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C-Teile werden in vielen Betrieben vernachlässigt, da mit ihnen nur ein geringer Teil des Umsatzes erwirtschaftet wird und sie gleichzeitig teils hohe Kosten verursachen. Das C-Teile-Management zielt auf eine Optimierung dieser Prozesskosten ab und kann sich dadurch auf die finanzielle Lage eines Unternehmens auswirken. Wie Sie C-Teile identifizieren und unnötige Ausgaben reduzieren können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Was sind C-Teile?

C-Teile sind Materialien oder Produkte, die einen vergleichsweise geringen Materialwert haben, aber gleichzeitig in sehr großen Mengen vorhanden sind bzw. gebraucht werden. In der Produktion können das zum Beispiel Kleinteile wie Schrauben und Muttern, aber auch Arbeitsschutzutensilien oder Werkzeuge sein.

C-Teile gibt es auch in der Verwaltung, zum Beispiel Artikel der Büroausstattung wie Schreibgeräte, Papiervorräte, Systeme zur Aufbewahrung von Unterlagen, aber auch IT-Ausrüstung wie Mousepads oder Laptoptaschen. Auch Reinigungsutensilien gehören dazu, sofern sie im Betrieb selbst angeschafft und aufbewahrt werden.

In vielen Unternehmen verursachen solche Artikel hohe Prozesskosten, zum Beispiel für Beschaffung, Logistik und Lagerung. Eine effiziente Gestaltung dieser Prozesse kann die Kosten deutlich senken. Darum sollten Sie auch Güter mit geringen Materialkosten in eine umfassende Analyse der Beschaffungs- und Lagerprozesse mit einbeziehen. An dieser Stelle setzt das C-Teile-Management an, also die Optimierung der Beschaffung und Verwaltung von C-Teilen im Betrieb. Hierfür sollten Sie wissen, dass sich die Beschaffungskosten von C-Teilen aus etwa 20 Prozent Material- und bis zu 80 Prozent Prozesskosten zusammensetzen.

Prozesskosten C-Teile

Diese 80 Prozent gilt es zu senken, indem einzelne Stationen wie Bedarfsermittlung, Bestellung, Transport und Einlagerung oder Weiterverarbeitung möglichst effizient gestaltet werden. Innovative Methoden zur Automatisierung in Lager und Produktion können Ihnen dabei helfen.

Was ist C-Teile-Management?

Das C-Teile-Management konzentriert sich auf die Verwaltung sämtlicher Prozesse, die die Beschaffung und Aufbewahrung von C-Teilen im Betrieb betreffen. Dazu gehören beispielsweise Bedarfsermittlung, Einkauf, Bestellung, Ein- und Auslagerung sowie die Benutzung oder Weiterverarbeitung. Mit einer Optimierung dieser Prozesse können Sie Zeit und Kosten einsparen und somit die Gewinnspanne des Betriebs erhöhen. Das C-Teile-Management hat deshalb große Bedeutung im effizienten Umgang mit betrieblichen Ressourcen.

Ziele des C-Teile Management auf einen Blick:

  • Beschaffungsprozesse optimieren
  • Lager- und Verwaltungskosten reduzieren
  • Gewinne erhöhen

C-Teile mit der ABC/XYZ-Analyse identifizieren

Bevor Sie mit der Prozessoptimierung beginnen, sollten Sie die C-Teile mithilfe der sogenannten ABC-Analyse identifizieren. Dabei handelt es sich um ein Analyseverfahren aus der Betriebswirtschaft, das nicht nur für die Einteilung von Gütern, sondern auch für die Bewertung von innerbetrieblichen Abläufen genutzt werden kann.

Das Grundprinzip ist einfach: Sie verschaffen sich zunächst einen Überblick über alle Produkte oder Lagerartikel in Ihrem Unternehmen. Dann teilen Sie jeder Kategorie die Klasse A (sehr wichtig), B (wichtig) oder C (weniger wichtig) zu. Als Kriterium für die Einteilung wird in der Regel der jeweilige Anteil am Unternehmenswert, manchmal auch am Umsatz, herangezogen. Dabei hat die Gruppe A den größten Wert und die Gruppe C den geringsten Wert.

Zusätzlich können Sie die ABC-Teile nach weiteren Kriterien wie beispielsweise dem Verbrauch einteilen. Die Einteilung erfolgt in die Gruppen X (hoch), Y (unregelmäßig) und Z (selten). Dieses Verfahren wird als ABC/XYZ-Analyse bezeichnet. In der Praxis ist eine ABC/XYZ-Analyse vor allem bei großen Produktions- und Lagerstätten sinnvoll, da Sie Ihre Ressourcen und Prozesse damit gezielt optimieren können.

Die schematische Abbildung einer ABC/XYZ-Analyse:

ABC
XHoher Wert- bzw. UmsatzanteilHoher, langfristig planbarer Verbrauch  Mittlerer Wert- bzw. UmsatzanteilHoher, langfristig planbarer Verbrauch  Geringer Wert- bzw. UmsatzanteilHoher, langfristig planbarer Verbrauch  
YHoher Wert- bzw. UmsatzanteilUnregelmäßiger, nur begrenzt planbarer Verbrauch  Mittlerer Wert- bzw. UmsatzanteilUnregelmäßiger, nur begrenzt planbarer Verbrauch  Geringer Wert- bzw. UmsatzanteilUnregelmäßiger, nur begrenzt planbarer Verbrauch  
ZHoher Wert- bzw. UmsatzanteilSeltener, nicht planbarer Verbrauch  Mittlerer Wert- bzw. UmsatzanteilSeltener, nicht planbarer Verbrauch  Geringer Wert- bzw. UmsatzanteilSeltener, nicht planbarer Verbrauch  

Ein C-Teil wäre nach dieser Tabelle ein Artikel, dem die Gruppen C und X zugeordnet werden.

C-Teile-Management: Maßnahmen für die Praxis

Wollen Sie das C-Teile-Management in Ihrem Betrieb optimieren, ist die Lösung häufig in einer Automatisierung von Prozessen zu finden. Die fortschreitende Digitalisierung im Handwerk und in der Industrie bietet hier zahlreiche Möglichkeiten für sämtliche Bereiche im Güterkreislauf Ihres Unternehmens.

Einkauf und Beschaffung

Das Stichwort für die effiziente Beschaffung von C-Teilen lautet E-Procurement. Procurement ist das englische Wort für Beschaffung, die in diesem Fall vollständig elektronisch abläuft. Das entsprechende System bietet Funktionen zur Produktsuche, zur Abwicklung des Bestellvorgangs bis hin zur Bezahlung. Für die Suche passender Anbieter, den Vergleich verschiedener Angebote, die Bestellung sowie die Rechnungsstellung sind mit einem E-Procurement-System nur wenige Klicks nötig. Das spart nicht nur in Ihrem Unternehmen Zeit und Verwaltungsaufwand, auch Hersteller und Lieferanten profitieren von der unkomplizierten papierlosen Abwicklung.

Wie und mit welchem System Sie die elektronischen Beschaffungsprozesse realisieren, bleibt Ihnen überlassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise:

  • Online-Shops einzelner Anbieter
  • Virtuelle Marktplätze und Verkaufsplattformen, auf denen sämtliche Herstellerfirmen Ihr Sortiment einstellen können

Die Wahl des passenden Systems richtet sich nach den technischen Voraussetzungen und den üblichen Bestellmengen. Während ein Online-Shop für kleinere Betriebe völlig ausreichend sein kann, profitieren Betriebe mit einem großen Warenfluss von leistungsfähigen E-Procurement-Systemen, in die die Verwaltung des eigenen Lagerbestands eingebunden werden kann.

Intralogistik und Lagerung

In den Bereichen der internen Logistik sowie der Lagerung von C-Teilen gibt es häufig ein Optimierungspotenzial. Faktoren wie schlecht geplante Transportwege oder ungünstige Lagerplätze verursachen einen unnötig hohen Zeit- und Kostenaufwand. Deshalb sollten Sie sich zunächst überlegen, mit welcher Lagerstrategie die Verwaltung und der Transport der C-Teile im Lager am besten funktioniert und das bestehende Konzept kritisch prüfen. Anschließend schaffen Sie die nötigen Voraussetzungen, um die neue Strategie möglichst optimal umzusetzen. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten wie:

  • Neuorganisation der Lagerräume, z. B. Aufteilung in Bereiche mit gleicher Tätigkeit
  • Optimierung der innerbetrieblichen Transportwege, z. B. durch Fördertechnik
  • Automatisierung von Bereichen wie Kommissionierung, Verpackung, o.ä.

Möglicherweise ist dafür eine von Grund auf neue Lagerplanung nötig, falls Ihre Strategie unter den aktuellen Bedingungen nicht umsetzbar ist.

Produktion

In Produktionsabläufen zielt das C-Teile-Management darauf ab, den Versorgungskreislauf nicht zu unterbrechen, aber gleichzeitig keine zu hohen Lagerkosten (durch unnötige Lagerbestände zu verursachen. Das ist nicht immer einfach, denn einerseits muss der Materialfluss sichergestellt werden, damit die Produktion nicht unterbrochen werden muss, andererseits ist der Bedarf nur schwer einzuschätzen. Hier kann die sogenannte Kanban-Methode ein wirksames Werkzeug zur Analyse und Planung sein.

C-Teile-Management auf Kanban-Basis

Das Wort Kanban kommt aus dem Japanischen und bezeichnet eine Methode, mit der das Pull-Prinzip in der Produktion umgesetzt werden kann. Das bedeutet, dass immer nur so viele Rohstoffe, Ressourcen etc. vorhanden sind, wie tatsächlich gebraucht oder verarbeitet werden. Demzufolge lassen sich C-Teile mit Kanban so verwalten, dass die Versorgung der Produktion sichergestellt wird, aber die Lagerkosten so gering wie möglich bleiben. Dafür orientiert sich die Beschaffung der C-Teile entweder an der aktuellen Auftragslage des Unternehmens oder am zu erwartenden Verbrauch der jeweiligen Güter.

Die Kanban-Strategie eines Unternehmens wird auf einer ausführlichen ABC/XYZ-Analyse aufgebaut. Dabei eigenen sich alle Artikel der Kategorie XC (X=hoher, langfristig planbarer Verbrauch und C=geringer Wert- oder Umsatzanteil) für Kanban-Maßnahmen. Anschließend organisieren Sie die Beschaffung und Logistik dieser Artikel so, dass die Versorgung in der Zukunft sichergestellt ist, ohne dass zu hohe Lager- und Transportkosten anfallen.

Ein Beispiel dafür wäre die monatliche Lieferung von Rohstoffen oder Verbrauchsgütern in einer festgelegten Menge, die in einem vorausgeplanten Zeitraum gleich groß ist. Dadurch entstehen Ihnen folgende Vorteile:

  • der Aufwand für Bedarfsbestellungen entfällt
  • es entstehen keine Wartezeiten
  • die Güter werden in regelmäßigen Abständen aufgefüllt
  • Sie können die Produktion entsprechend planen

FAQ zum C-Teile Management

Was sind C-Teile?

C-Teile sind Materialien oder Produkte, die einen vergleichsweise geringen Materialwert haben, aber gleichzeitig in sehr großen Mengen vorhanden sind bzw. gebraucht werden. In der Produktion können das zum Beispiel Kleinteile wie Schrauben und Muttern oder Werkzeuge sein. In vielen Unternehmen verursachen solche Artikel recht hohe Prozesskosten, zum Beispiel für Beschaffung, Logistik und Lagerung. Die effiziente Gestaltung dieser Prozesse kann die Kosten deutlich senken, deshalb ist es so wichtig, auch Güter mit geringen Materialkosten in eine umfassende Analyse der Beschaffungs- und Lagerprozesse mit einzubeziehen.

Was ist C-Teile-Management?

Das C-Teile-Management konzentriert sich auf die Verwaltung sämtlicher Prozesse, die die Beschaffung und Aufbewahrung von C-Teilen im Betrieb betreffen. Dazu gehören beispielsweise Bedarfsermittlung, Einkauf, Bestellung, Ein- und Auslagerung sowie die Benutzung oder Weiterverarbeitung. Der Zweck ist, diese Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten, um sowohl Zeit als auch Kosten einzusparen und die Gewinnspanne des Betriebs zu erhöhen. Das C-Teile-Management hat deshalb große Bedeutung im effizienten Umgang mit betrieblichen Ressourcen.

Was ist die ABC-Analyse?

Die ABC-Analyse ist ein Analyseverfahren aus der Betriebswirtschaft, das nicht nur für die Einteilung von Gütern, sondern auch für die Bewertung von innerbetrieblichen Abläufen genutzt werden kann.
Das Grundprinzip ist einfach: Sie verschaffen sich einen Überblick über alle Produkte oder Lagerartikel in Ihrem Unternehmen und teilen jeder Kategorie die Klasse A (sehr wichtig), B (wichtig) oder C (weniger wichtig) zu. Als Kriterium für die Einteilung wird in der Regel der jeweilige Anteil am Unternehmenswert, manchmal auch am Umsatz, herangezogen. Dabei hat die Gruppe A den größten Wert und die Gruppe C den geringsten Wert.

Bildquellen:

© gettyimages.de – marcduf